In der von mir geschätzten Wochenzeitung DIE ZEIT gibt es jede Woche auf der letzten Seite eine Rubrik mit dem Titel Was mein Leben reicher macht. Diese lese ich immer als erstes und bin häufig berührt von den kleinen Textschnipseln, in denen Menschen ihre Erlebnisse, Gedanken und Gefühle preisgeben. Irgendwann ist mir aufgefallen, dass die Beiträge mehrheitlich von sozialen Beziehungen, beglückenden Begegnungen und Naturerlebnissen handeln, seltener von der Erreichung selbst gesetzter Ziele oder kulturellen Erlebnissen. Nie jedoch geht es um Konsum.
Ich möchte ermutigen, einen Perspektivwechsel zu wagen: Statt sich immer wieder zu fragen „Was will ich haben/kaufen/erleben?“ kann die Frage an sich selbst auch lauten: „Was habe ich und wofür bin ich dankbar?“ Das Führen eines Dankbarkeitstagebuchs ist eine bewährte Methode in Psychotherapien, um die eigenen Gedankenmuster zu verändern und zu mehr Lebenszufriedenheit zu gelangen.
„Wir gewöhnen uns manchmal so sehr an das, was wir haben – und sind oft im selben Ausmaß so beschäftigt mit dem, was wir gerne hätten oder haben zu müssen glauben, dass die Dankbarkeit für das Gelungene, Heile, Gute atrophiert, also unterversorgt wird und abstirbt.“ (Alexander Batthyány)
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